BJEMw 2018 u10  - Entscheidung nach StichkampfAlljährlich nutzen viele Schachspieler die freien Tage rund um Ostern, um das eine oder andere Turnier in der Heimat oder ín der Fremde mitzuspielen. In diesem Jahr zog es einige TSGer nach Kassel, Karlsruhe und Görlitz, andere nahmen in heimischen Gefilden an der M-Klasse und am Qualifikationsturnier teil. Schachlicher Höhepunkt aus TSG-Sicht war sicherlich der Berliner Meister-Titel von Pia Praus (Foto - Quelle: Schachjugend in Berlin). Aber der Reihe nach...

Beim Qualifikationsturnier zur Deutschen Amateurmeisterschaft in Kassel vom 23.-25.03. nahm neben 326 anderen Teilnehmern auch Cecilia Lange teil. Im C-Turnier (bis 1900 DWZ) holte sie dreieinhalb der zu vergebenen 5 Punkte, wurde damit beste Dame und qualifiziert sich für das Finale Ende Mai in Leipzig. Ihr gutes Ergebnis fand sogar überschwengliche Erwähnung in der Online-Schach-Presse:

"Eine junge Dame spielte sich zumindest einige Schritte weiter nach vorne. Noch nicht ganz bis ins Scheinwerferlicht, aber doch schon so, dass es nicht mehr weit dorthin ist: Cecilia Lange, Oberschöneweide. Weniger ihr schöner Erfolg, mit 3,5 aus 5 in der schwierigen C-Klasse (ah, den doppelten Wortsinn hast Du erkannt!) lassen uns das vermuten, der sie zur besten Dame des Turniers machte, sondern die stürmische Entwicklung ihres schachlichen Niveaus. Vor zwei Jahren noch finden wir bei der Deutschen Jugendeinzel Turniereinträge, die ihr ein 1500er Rating bescheinigen, jetzt ist es schon eine gute 1850 – und der Weg dieser 18jährigen ist ja noch lange nicht beendet. Wir behalten das im Auge!" (Quelle: http://www.chess-international.de/archive/86722)

Hier die Ergebnisse - DSAM Kassel

Beim größten Schachturnier Europas - dem Grenke Chess Open vom 29.März bis 02.April - mit insgesamt mehr als 1.500 Teilnehmern waren in diesem Jahr auch drei TSGer mit dabei. Neben Emil Schmidek, der schon im letzten Jahr in Karlsruhe eine IM-Norm holte, spielten auch Sven Horn und Willi Jauk im A-Open mit - beide mit einem Setzlistenplatz 400+. Das Turnier wurde sensationell von Nachwuchsstar Vincent Keymer gewonnen. Aber auch Emil, der nach sieben Runden schon fünf Zähler auf dem Konto hatte, und Willi, der sich um ca. 150 Plätze verbesserte, schlugen sich mit 5,5 und 5,0 Punkten beachtlich. Einzig für Sveni lief das Turnier nicht optimal, er schlägt am Ende bei drei Punkten an.

http://grenkechessopen.de/de/a-open

Fast gleichzeitig - vom 28.-31.03. - fand in Görlitz das Äskulap-Turnier statt. Der Berichteersteller musste einsehen, daß die Jugend von heute mehr als stark ist und die Eröffnung fast immer besser beherrscht. Am Ende standen 4 aus 7 Punkte, was halbwegs seinen Leistungsstand widerspiegelt. Auch in der schönen Stadt an der Neiße gab es ein B-Turnier für die aufstrebenden Schachspieler - das Apothekenturnier. Hier versuchte sich neben Gregor und Christoph Lange auch Veronika Mirnaya das erste Mal bei den Erwachsenen. Leider gab es gleich zwei Vereinspaarungen - wovon das Vater-Sohn-Duell friedlich endete und Christoph in der Schlußrunde nach heißem Kampf gegen Veronika gewinnen konnte. Für alle drei stand am Ende aber ein kleines DWZ-Plus zu Buche.

http://www.schachverein-goerlitz.de/Turniere/Aeskulapturniere/2018/aeskulap.htm

Auch für die in der Haupstadt gebliebenen stand vom 31.03. bis 08.04. mit der BEM M-Klasse und dem Qualifikationsturnier ein Leckerbissen auf dem Programm. Seit Jahren nimmt Ingo Stark immer wieder mal an der Meisterklasse teil - wohl immer dann, wenn er die Klasse wieder verteidigen muß, was er auch regelmäßig eindrucksvoll tut. Dieses Jahr wird er nach dem Husarenstart am Ende etwas entäuscht sein. Mit 2,5 aus 3 fand er sich in Runde 4 an Brett 1 wieder, rang auch hier dem späteren Berliner Meister Attila Figura ein Remis ab. Danach holte er leider nur noch einen Punkt, hat aber dennoch nichts mit dem Abstieg zu tun.

https://www.berlinerschachverband.de/m-klasse2018.html

Beim QT nahmen an gleicher Stelle - dem Gemeinschaftshaus Lichtenrade - fünf TSG-Spieler teil. Wieder fast ganz vorne war der Berliner Seniorenmeister. Rudi holt starke 7 aus 9 Punkte. Auf Platz 23 kommt Cecilia mit ihren 6 Punkten ein, kann damit aber nicht ganz ihren Setzlistenplatz und DWZ verteidigen. Robert und Günter Bluhm holen sich jeweils 50% der Punkte und Gerhard Paris steht am Ende bei drei Punkten - Pi mal Daumen also im Rahmen des Machbaren.

https://www.berlinerschachverband.de/qt2018.html

Zu guter Letzt stand am 07.04. noch der ungeliebte Stichkampf in der BJEMw u10 an. Vier Mädchen waren punktgleich aus der Berliner Meisterschaft hervorgegangen, es waren aber nur drei Quali-Plätze für die DEM in Willingen zu verteilen. Mit dabei auch Pia und Veronika, die logischerweise gleich in der ersten Runde gegeneinander ran mussten. Pia gewann den Kampf durch einen groben Schnitzer von Vroni. Überhaupt merkte man allen Mädchen und entsprechend auch den Partien die große Aufregung an. Mit einem Remis in Runde 2 gegen Rubina Arnold (Neuenhagen) und einem glücklichen Sieg in Runde 3 gegen Adel Leongardt (Weißensee) wird Pia verdient Berliner Meisterin, denn auch im Turnier selbst hatte sie die deutlich beste Buchholz. Auch Veronika schafft als Dritte den Sprung zu Deutschen Meisterschaft - sie gewann ebenfalls gegen Adel und remisierte gegen Rubina. Damit hat TSG erstmals vier DEM-Teilnehmer.

http://www.schachjugend-in-berlin.de/2018/04/bjemw-2018/