Zwei Drittel der BMM-Saison sind seit dem vergangenen Wochenende schon gelaufen und wir fiebern den großen Entscheidungsschlachten um Staffelsieg und Aufstiegsplätze entgegen. Erneut gab es viele verheißungsvolle Ergebnisse für die TSG-Teams. Dass die meist keine Sonntagsspaziergänge waren, macht sie umso wertvoller.
Die Zweite bekam es zum Auftakt ihres ultraschweren Restprogramms mit der Dritten des SC Kreuzberg zu tun. Manch einer wunderte sich, dass einem in der Böcklerstraße so viele bekannte Gesichter über den Weg liefen. Das lag daran, dass es in allen dreien, im Haus des Sports ausgetragenen Mannschaftskämpfen „Kreuzberg versus TSG“ hieß, denn auch TSG3 und TSG7 hatten den gleichen Gastgeber. Leider nicht gesichtet werden konnte Mannschaftsleiter Ingo, der sich wegen eines Fahrradsturzes in ärztliche Hilfe begeben musste und das Team nur aus der württembergischen Wahlheimat dirigieren konnte. Wir wünschen gute Besserung.
Ersatz-Mannschaftsleiter Uwe füllte die große Lücke aber hervorragend aus und schoß das Team schnell in Front, nach dem sein Gegner „den Italiener nicht so ganz verstanden“ hatte. Leider ließ der Ausgleich nicht lange auf sich warten, denn bei Bagrat muß gegen seinen U16-Rivalen Momme Held, den er kürzlich im BJEM-Finale noch bezwingen konnte, in der Eröffnung etwas total danebengegangen sein. Für den Außenstehenden sah es zur Mitte des Kampfes nicht so gut aus, denn auch Lorenzo musste seinem Gegner den ganzen Punkt überlassen und Opo hatte seinen Eröffnungsvorteil in eine annähernde Verluststellung getauscht. Halfen da die Remisen von Phuc, der ein tolles Zwischenergebnis mit nunmehr zwei Siegen und vier Unentschieden an Brett 1 aufweist, Georg an Brett 8 und Jannik an Brett 2 wirklich weiter? Letzterer schätzte die Lage aber deutlich besser ein als der Schreiberling. Denn Rambald schritt eben zur Vollstreckung und Opos Gegner hatte etwas lustlos eine Qualle für ein bis zwei Bauern geopfert – ein Geschenk, das sich der Endspiel-Routinier nicht mehr nehmen ließ und sicher in den knappen Mannschaftssieg ummünzte. Die Zweite behält also ihre lupenreine Weste. In zwei Wochen kommt es in der Festung Nixenstraße zum alles entscheidenden Kampf um den Landesliga-Aufstieg gegen den Tabellenzweiten Lichtenrade.
„Schuster, bleib bei deinem Leisten“ sagte sich die Dritte und bleibt dem schon zuletzt erwähnten Konzept treu, seit dem zweiten Durchgang einfach immer ein halbes Brettpünktchen weniger zu holen und damit Richtung Stadtliga zu taumeln. Die gegnerische sechste Mannschaft der Kreuzberger erwies sich erneut als echte Wundertüte und das Ergebnis war bei deren überraschender Aufstellung aller Ehren wert. Mit einem großen Schluck aus der Verstärkungspulle in Form zweier starker Neuzugänge an Brett 12 und 13 hatten die schon in den letzten beiden Runden für Furore gesorgt. Diesmal wuchsen noch zwei weitere 1900er „Hydraköpfe“ am ersten und letzten Brett nach. Da kann man von Glück sagen, dass sich niemand traute gegen den Ex-Kreuzberger Hasan anzutreten und wir nach ner halben Stunde schon den ersten Punkt auf der Habenseite hatten. In allen anderen Partien wurde bis weit in die vierte Stunde gekämpft. Plötzlich war bei Oskar in einem zweischneidigen Wolga-Gambit die Zeit rum – 1:1. Torsten hatte lange die schwachen Bauern am schwarzen Damenflügel massiert und später eingesammelt und brachte uns wieder in Front – 2:1. Die Partie des Mannschaftsleiters wogte in Zeitnot hin und her und verwandelte sich sehr glücklich in ein (vermeintlich) gewonnenes Bauernendspiel - 3:1. Spannend wurde es noch einmal, als Tobi nach Partie-Rekonstruktion seinen vierzigsten Zug in unüberschaubarer Stellung wirklich nicht geschafft hatte – 3:2. Nach Abschätzung der restlichen Partien konnte Veronika in ein ungeliebtes Remisangebot einwilligen. Sie hatte in einem Maroczy-Aufbau einen Bauern gewonnen und gefühlt drei Stunden lang eine Gewinnstellung, aber dann gegnerische Chancen unterschätzt – 3,5:2,5. Der dritte Zeitnot-Experte im Bunde, behielt in seinem geliebten Tschigorin-Spanier den Überblick und wehrte alle weißen Drohungen in time ab. Als sich nach der Zeitkontrolle die Rauchschwaden auf dem Brett lichteten, blieb ein hübscher Mehr-Freibauer für Livius übrig – 4,5:2,5. Kai hatte sein ausgelutschtes Dame-Springer-Endspiel schon fast eine Stunde am Laufen gehalten, um sicher zu gehen, dass sein Remis auch zum Mannschaftssieg reicht – 5:3. Auch die Dritte hat noch zwei schwere Kämpfe zu überstehen, bevor man hoffentlich feiern darf.
Im heimischen Klubhaus dagegen lauteten gleich alle vier Paarungen „TSG gegen SG Weißensee“. TSG4 hatte mit deren zweiten Garde eine vermeintlich lösbare Aufgabe. Dass es aber ein solcher Kantersieg wurde, damit war nicht zu rechnen. Dirk holt schon den zweiten Sieg in Folge an Brett 1. Auch der zurückgekehrte Mannschaftsleiter Klaus-Dieter verwandelt sicher. Zu den Brettern 7 und 6 kommt er selbst zu Wort: „Hannes, unser Jüngster, hat im Endspiel konsequent die Bauernschwächen seines Gegners ausgenutzt und gewonnen. Andreas konnte ein fast ausgeglichenes Turmendspiel gewinnen.“ Ein weiterer Sieg auch für Ronald an Brett 4. Für Christian reicht es in der sechsten Weißpartie nur zu einer Punkteteilung, womit er auf die 75%-Marke „abrutscht“. Einzig Philipp scheint die Cotbusser Luft nicht zu bekommen. Der beste Punktlieferant des letzten Jahres tut sich in dieser Saison noch schwer. Da die Spitzenteams noch gegeneinander spielen müssen, geht nach diesem 6,5:1,5 vielleicht noch etwas für den neuen Tabellenvierten der Staffel 1.2.
Ungleich schwerer war der Wettkampf für unsere Fünfte, denn der Gast war nicht nur die Ahlberg-Truppe aus Weissensee, sondern zugleich auch der unangefochtene Tabellenführer der Klasse 1.1. Doch man verkaufte sich überaus teuer, sogar der Mannschaftssieg war in greifbarer Nähe. Doch wurden laut Mannschaftsleiter Gero ein paar Punkte sehr unglücklich abgegeben (könnte er sich auch selbst gemeint haben?), womit es knapp nicht zu einem Mannschaftspunkt reichte. Gewohnt solide blocken Jense und Knut vorne an Brett 1 und 2 alles weg, was da kommt. An Brett 3 schlägt Robert zu und ringt die zweite Hälfte des Ahlberg-Duos nieder. Im unteren Mittelfeld scheint der Gegner übermächtig, was Lutz aber nicht von einem weiteren Remis gegen einen 150 Punkte Besseren abhält. Und auch Friedrich erkämpft sich erneut gegen seinen dreihundert Punkte stärkeren Gegner ein Unentschieden. Leider reicht es auch für den starken Ersatzmann Joachim nicht zu mehr. Wer richtig mitgezählt hat, hat also schon bei „dreieinhalb“ aufgehört. Damit ist der Aufstieg also verschoben aufs nächste Jahr, im nächsten Kampf gegen den Tabellenletzten sollte der Klassenerhalt endgültig besiegelt werden.
Die Sechste musste zur neuen Spielgemeinschaft aus Rochade und Eintracht Mahlsdorf direkt an den Gärten der Welt reisen. Mannschaftsleiter Ralf wurde kurzfristig durch einen Termin in seiner Schule gebunden – vielen Dank an Leonhard, der sogleich einsprang. Die nächste Hiobsbotschaft folgte auf dem Fuße, denn Robert und Günter waren nicht da und verloren kampflos. Dem Vernehmen nach wurden sie am alten Rochade-Spiellokal gesichtet. Die verbliebene Sechs ließ sich davon aber nicht schocken und ging dennoch frisch ans Werk. Alle nahmen etwas Zählbares mit, die meisten sogar den ganzen Punkt. An Brett 1 verbesserte Karl sein eh schon gutes Ergebnis auf satte siebzig Prozent. Auch Falko und Khoi bezwangen ihre Gegner und haben beide nun zweieinhalb Punkte aus vier Partien. Und auch unsere drei Lulatsche an den Bretter 6 bis 8 – Fritz, der wie Phönix aus der Asche auferstandene Tim sowie TSG7-Ersatzmann Leonhard – überließen ihren Gegnern insgesamt nur ein halbes Pünktchen. Fünfeinhalb Punkte für sechs Spieler – das kann man so machen. Zur Sicherheit braucht man in den letzten Spielen noch mindestens ein Unentschieden, was im Bereich des Möglichen sein sollte.
Den Bericht zum Erfolg unserer Siebten steuert diesmal der Team-Käpt´n bei:
„Die siebente Mannschaft der TSG begleitete die Mannschaften TSG 2 und 3 zum SC Kreuzberg und spielte an sechs Brettern gegen dessen neunte Vertretung, im Wesentlichen eine Kinder- und Jugendmannschaft. Mannschaftsleiter Christoph konnte früh an Brett 5 in einer Italienischen Partie einen gegnerischen Läufer gewinnen - der Gegner gab bald darauf auf. Einige Zeit später beendete Manfred an Brett 6 seine Partie siegreich. Als René an Brett 3 ebenfalls mit einer Mehrfigur gewonnen hatte, war das Mannschaftsremis bereits sichergestellt. Die drei dann noch laufenden Partien gestalteten sich schwierig aus TSG-Sicht. Rudi an Brett 2 erkämpfte in einem Turmendspiel mit zweitweise zwei Minusbauern dennoch ein Remis - und machte damit den Auswärtssieg unserer Mannschaft perfekt. Da danach zunächst Matteo an Brett 4 und später Wolfgang an Brett 1, gegen eine Französische Verteidigung, nichts Zählbares mehr beisteuern konnten, gewann TSG 7 knapp mit 3,5:2,5. Dieser Sieg sichert die Tabellenführung gegen einen direkten Konkurrenten in der Staffel und ist bei zwei noch ausstehenden Spielen - in der letzten Runde hat man spielfrei - ein wichtiger Schritt im Aufstiegsrennen.“ Was der bescheidene Christoph nicht erwähnt: Die Mannschaft musste gegen einige der stärksten Kreuzberger Kader-Kinder antreten. So hatte es Matteo mit dem Ex-TSGer Arian Alloussi (U8 und fast 1600 DWZ) zu tun, René gewann gegen das stärkste Berliner U12-Mädchen Valerie Komar mit ähnlicher Zahl und er selbst bezwang den zweihundert Punkte stärkeren U14-Finalisten Daniel Cudorans. Also ein wirklich toller Mannschaftssieg.
Aus gegebenem Anlaß weist TSG8-Mannschaftsleiter André nochmal darauf hin, dass die BMM-Sonntage um 9:00 Uhr beginnen. Schade, dass das Team schon mit einem Punkt Rückstand starten musste. Nikolai, erneut starker Vertreter aus der Neunten, konnte sehr schnell und überzeugend gewinnen. Dem Buschfunk nach spielte Anna sehr umsichtig und überlegte in kritischen Situation sehr lange, was auch ihr einen insgesamt recht schnellen Sieg einbrachte. André knetete seinen Gegner, bis der doch noch einen Fehler machte, und gewann - 3:1. Leider musste Arthur nach langem, sehr einfallsreichem Verteidigungskampf mit Minus-Qualität doch die Waffen strecken. „Heroischer Kampf an Brett 1 bei Mathias. Er hatte durch eine Familiengabel eine Dame für nur einen Turm weniger. Aber auch er hat nicht aufgegeben und fast 5 Stunden mit Zeitnotphase gekämpft und auch immer wieder Fragen gestellt. Leider war es am Ende auch nicht zu halten.“ Nach dem 3:3 gegen Weißensee 3 spielt das Team noch gegen die letzten Drei der Staffel 3.1 und wird seinen Platz hoffentlich noch deutlich verbessern.
Leider konnte unsere Neunte ihren Höhenflug nicht fortsetzen. Sie bekam es mit dem vierten Team aus Weißensee zu tun und war eigentlich der Favorit. Meine „Spione“ berichten, dass Sammy viel zu schnell spielte, erst durch eine Springergabel die Qualität und wenig später die Partie verlor. Weiter in der Erfolgsspur bleibt Matteo mit nun 5 aus 6 – immer mit Weiß. Maxim spielte das scharfe 4.Sg5 in der Preußischen Partie, allerdings kannte sich seine Gegnerin scheinbar besser aus, denn es war bald eine Figur weg. Florian behandelte die Eröffnung sehr sauber, hatte erst Stellungs- und dann auch Materialvorteil und konnte noch einmal ausgleichen. Aber war da nicht ein einzügiges Matt drin ??? Bruder Florian schloß mit seinem Gegner auf einen Nichtangriffspakt und einigte sich später auf Remis. Mannschaftskapitän Martin musste sich erstmals in dieser Saison geschlagen geben, der Gegner verwertete ein Bauernendspiel mit Mehrbauern wohl sicher. Die Mannschaft rutscht damit auf den dritten Platz ab. Vielleicht geht noch was am grünen Tisch.
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