Am ersten Herbstferien-Wochenende ging die erste der beiden Vorrunden der Berliner Einzelmeisterschaft zu Ende. Mit insgesamt 18 Teilnehmern in den Altersklassen u10 bis u16 waren wir wieder gut vertreten, obwohl bei den jüngeren Jahrgängen einige der „Üblichen Verdächtigen“ wegen Urlaubs oder der vorhergehenden BJMM u10 passten.

 

In der u10 schickten wir mit Karl und Khoi Vu die Berliner Meister u7 und u8 und mit Bach Khoi einen Finalisten des Vorjahres ins Rennen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen, die die drei auch weitestgehend erfüllen konnten. Nach fünf von sieben Runden hatten alle jeweils vier Zähler auf ihrem Konto, lediglich gegen die souveräne und gleichzeitig überraschende Turniersiegerin Yiyi Xiao (Weisse Dame – 7 aus 7) schien kein Kraut gewachsen. Khoi Vu musste in Runde 6 gegen die Spitzenreiterin antreten und verlor trotz aussichtsreicher Stellung. Noch schlimmer kam es für ihn in der letzten Runde, die ihm Kumpel Karl bescherte. Nur einer der beiden konnte mit einem Sieg das BEM-Finale erreichen und der Jüngste des Trios setzte sich durch. Der erst siebenjährige Karl sichert sich damit Quali-Platz 4 und eine Einstiegs-DWZ von 1378, während Khoi Vu noch durchgereicht wird und etwas unter Wert auf Platz 11 von 29 Teilnehmern landet. Bach Khoi wiederum macht die Qualifikation schon in der sechsten Runde durch einen Sieg über den Förderkader-Kollegen Philipp Bickerich (Königsjäger) klar. Er muss sich aber glücklich schätzen, dass er nach seiner unnötigen Schlußrunden-Niederlage (Matt in 1 übersehen in Gewinnstellung) noch den zweiten Platz halten kann.

Gleich sieben TSG-Kids waren in der u12 dabei, allerdings waren hier die Chancen auf einen Quali-Platz weit weniger hoch als bei unseren Jüngsten. Nach einer sehr unglücklichen Niederlage in der dritten Runde gegen ihren Setzlisten-Nachbarn Floris Thümler (Königsjäger) hatte Veronika schon etwas Abstand zur Tabellenspitze, kämpfte sich u.a. durch einen Sieg gegen Vereinskamerad Tobi aber wieder heran. Ihr Eröffnungsfehlgriff gegen Dauerrivalen Laurin Jahnz (Caissa) bedeutete dann aber das Ende ihrer Quali-Träume. Dennoch insgesamt kein schlechtes Turnier mit 4,5 Punkten gegen stärkste Gegnerschaft, das für die zweite Vorrunde hoffen lässt. Für Tobias lief das letzte Wochenende miserabel. Er holt aus den letzten drei Runden nur ein halbes Pünktchen, obwohl ihm keine groben Schnitzer unterlaufen (z.B. fehlte ihm in der Schlussrunde ein probates Mittel gegen den Grand Prix-Angriff), und fällt weit zurück. Das nächste Turnier wird wieder besser.
Einen deutlichen Lichtblick stellen die Ergebnisse von Lukas (4,5 Punkte), Thao Linh und Katharina (beide 4 Punkte) dar, die allen ein schönes DWZ-Plus einbringen. Trotz toller Siege von Lukas (gegen Luca Theviot – Setzlistenzweiter von Caissa) und Thao Linh (gegen Alexander Matiashvili – Weiße Dame) muss man beiden aber leider Abzüge in der B-Note geben für zu schnelles und dadurch taktisch ungenaues Spiel. Kathi schlägt alle Gegner auf Augenhöhe (u.a. Michael) und kann mit ihrem Turnier sehr zufrieden sein. Nach einem schrecklichen ersten Wochenende mit nur zwei Remis aus vier Partien kann Duc Anh noch die letzten drei Runden gewinnen und sein Resultat einigermaßen versöhnlich gestalten. Für Michael, der zwar phasenweise seine Spielstärke aufblitzen lassen konnte, sind drei Punkte sicher zu wenig, auch wenn er noch zum jüngeren Jahrgang gehörte.

In der u14 startete ein TSG-Quartett aus Livius, Madiha, Theo G. und Niklas. Für alle vier war es das erste Turnier in dieser Altersklasse, entsprechend war nicht zu erwarten, dass sie ganz vorne mitspielen würden. Livius musste schon in Runde 2 eine unerwartete Niederlage gegen die stark aufspielende Lavinia Kampa (Lasker) hinnehmen, kämpfte sich aber auf zwischenzeitliche 3 aus 4 nach vorne. In einem harten Fünftrunden-Match gegen Daniel Rose (Ranglisten-Dritter / Königsjäger) unterlag er unglücklich. Bei zwei abschließenden Remis erreicht er nicht ganz die erhoffte Punktezahl. Wie er kommen auch Madiha und Theo am Ende auf vier Zähler, allerdings nach ganz unterschiedlichen Turnieren. Madiha spielte trotz stärkster Gegnerschaft (u.a. gegen die Nr. 1 Felix Reichmann – SNOB) lange in der erweiterten Spitze mit und wurde dann unsanft von der Livius-Bezwingerin gestoppt. Nach ihrem Schlußrunden-Sieg kann sie dennoch mit dem Turnier zufrieden sein. Nicht so Theo, der gleich die ersten beiden Runden bei großem Los-Pech (so nennt man das, wenn man nach einer Auftakt-Niederlage den 1700er Jakob Korek bekommt) verliert und sich durch die Niederungen der Tabelle kämpfen muss. Nach vier Siegen en suite war wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen, doch dann kam… – ihr dürft mal raten – …Lavinia und holte sich ihr drittes TSG-Opfer. Für Niklas war es ein gutes Turnier. Er musste einen Tag pausieren und holt gute drei Punkte aus fünf Partien, womit er erstmals die 1200er-Marke überspringt.

In der U16 waren Phuc Nhat, Tung Phong und Samuel dabei. Leider mussten die beiden Erstgenannten gleich in der ersten Runde gegeneinander ran - mit dem besseren Ende für Phuc. In der Folge spielte er das gesamte Turnier in der erweiterten Spitze mit und konnte einigen starken Kontrahenten halbe Punkte abnehmen, leider aber keinen ganz vom Sockel schubsen. Am Ende stehen für ihn viereinhalb Punkte und Platz 6 zu Buche. Auch Tung spielt nach der Auftaktniederlage ein starkes Turnier und holt sich tolle vier Punkte, wobei seine Gegner im Schnitt zweihundert Punkte mehr aufwiesen. Lohn ist ein DWZ-Sprung von fast 140 Punkten. Nicht hoch genug sind Samuels 50% Prozent einzuschätzen, der erst sein zweites DWZ-Turnier spielte. Bestes Ergebnis war wohl sein Remis gegen Ruslan Zaitsev (Tegel - 1570 DWZ), aber auch seine anderen Gegner waren meist deutlich höher einzuschätzen. Samuel steigt damit in der DWZ-Liste von Null auf mehr als 1200 – Glückwunsch zu dieser super Leistung.

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