Um es gleich vorweg zu nehmen, gruselig war der letzte Tag der DEM nur wegen der vielen Hexen und Monster im Hotel anläßlich Halloween. Denn für die drei TSG-Mädels ging gestern ein erfolgreiches Turnier zu Ende.
Thao-Linh gewinnt die letzten zwei Runden, die gestrige letzte Partie durch ein schönes Selbstmatt der Gegnerin im Turmendspiel. Doch der Partieteil davor war nicht sehr überzeugend, angefangen von der schief gelaufenen Eröffnung - was sich besonders der Schreiberling ankreiden muß - bis hin zu zwei Bauernverlusten. Aber Thao-Linh fängt ja leider oft erst an, wenn es eigentlich schon zu spät ist - sonst wäre bei ihrer Spielstärke noch viel mehr drin. Mit vier Punkten aus sieben Runden bestätigt sie Setzlisten-Platz und DWZ und wird beste der drei Berlinerinnen.
Madiha bekam zum Abschluß mit Dora Peglau nochmal einen harten Brocken vorgesetzt. Aber obwohl sich ihr Springer in Madihas Damengambit auf den Damenflügel verirrte, wehrte sie sich sehr geschickt. Leider übersah sie dann einen Zweizüger, der einen Bauern kostete, was die Stellung nicht lange aushielt. Dennoch kann Madiha mit Stolz auf ihre erste DEM zurückblicken. Nur zweimal gegen sehr starke und gut präparierte Gegnerinnen verloren, zwei Siege und ein (von drei) tolles Remis gegen die Turnier-Zeite Michelle Trunz - das kann sich sehen lassen und wird mit einem leichten DWZ-Plus belohnt. Für mehr müssen wir in der Vorbereitung auf künftige Meisterschaften dringend ihr Eröffungsrepertoire erweitern.
Veronika war wieder mal glänzend von ihrem Online-Trainer zum gegnerischen Vierspringerspiel mit 4.g3 (nennt sich wohl Glek-Variante) gebrieft worden. Trotz ihres kurzzeitigen Abschweifers auf den falschen Flügel war es eine Partie wie aus einem Guss. Sie erreicht damit im ersten U12-Jahr viereinhalb Punkte und einen tollen 8.Platz. Außerdem belohnt sie sich mit rund 90 Punkten DWZ-Zuwachs.
Leider vergab Rubina ihre klare Gewinnstellung (+9) gegen die neue Deutsche Meisterin Alissa Wartenberg noch, kann aber sehr stolz auf ihre Leistung sein. Gott sei Dank reicht es mit Platz 5 noch für das Podium, und unter ausgelassenem Jubel der Berliner Delegation wurde sie bei der Siegerehrung auf die Bühne gerufen.
Anschließend belästigten die Mädels noch das halbe Hotel mit ihrem "Süsses oder Saures" und ließen den späten Abend noch mit ein paar gemütlichen Werwolf-Runden auf dem Arnoldschen Zimmer ausklingen. Heute konnten wir durch die späte Abreise ausschlafen und freuen uns nun schon auf die Lieben zu Hause.
Alle Ergebnisse und die dramatischen Partien findet ihr auf https://www.deutsche-schachjugend.de/dem2020/turnier/