Nach unserem gelungenen Einstand in die Saison gegen Rostock, wartete das erste Heimspiel auf uns. Wir empfingen den SC Kreuzberg zur 3.Runde in der Jugendbundesliga (1.Runde gegen Lichtenberg wird nachgeholt). Niclas, Luca, Bagrat. Pavel, Karl und ich (Hasan) wollten an unseren vergangenen Erfolg anknüpfen und einen Schritt näher kommen zur DVM. Für Karl und Bagrat war es das Debüt in der u20 Mannschaft, für Niclas der erste Einsatz diese Saison.
Gegen 13 Uhr begann die Runde und das erste Ergebnis ließ fast 2 Stunden auf sich warten.
Karl, welcher dankenswerterweise kurzfristig eingesprungen ist, kam direkt nach seinem Fußballspiel noch ans Brett. In seiner Partie gegen Valerie Komer kam eine Nebenvariante im Spanier aufs Brett. Im „Duell der Talente“ griff weiß relativ schnell am Königsflügel an, um den passiven Aufbau von Schwarz zu bestrafen. Karl suchte sein Gegenspiel am Damenflügel und opferte sogar eine Figur, aber der Angriff war leider zu stark. Im Fußball gewann er noch 7-0, beim Schach hieß es jetzt aber leider 1-0 für Kreuzberg.
Aber genau wie beim Fußball, ist auch Schach ein Mannschaftssport. Denn etwa eine Stunde später kam es zum Doppelschlag.
Pavel zauberte wieder sein Flügelgambit aufs Brett und demonstrierte auf souveräne Art und Weise, wie man mit Raumvorteil und mehr Figurenentwicklung, einen ungünstigen Aufbau seines Gegners bestraft. Erst gewann er den Bauern zurück und kurz darauf hatte Weiß dann mehr Material. Als dann ein forciertes Matt auf dem Brett stand, gab sein Gegner auf. 1-1 war jetzt der Spielstand.
Ich testete das Theoriewissen meines Gegners im Wiener Gambit. Und er bestand den Test, denn er vermied jede Falle der Eröffnung und wir erhielten eine sehr untypische e4-e5 Stellung, da wir beide lang rochierten und das Zentrum dicht war. Die Stellung war sehr ausgeglichen, die Situation auf der Uhr wiederum nicht. Da mir der Stellungstyp bekannt war, spielte ich wesentlich schneller, was dann auch zu einem Patzer meines Gegners führte. Erst gewann ich nur einen Bauern, aber durch kleine Taktiken konnte ich meinen materiellen Vorteil von einem Bauern über eine Qualität, bis hin zu einem Ganzen Turm ausbauen. 2-1 für TSG
Das nächste Resultat ließ dann wieder fast eine Stunde auf sich warten.
Bagrat an 3 hatte einen Nimzoinder auf dem Brett. Weniger Raum, aber dafür die bessere Bauernstruktur. Nach einigen Figurentäuschen hatte er dann ein Doppelturmendspiel mit Springer auf dem Brett, die Bauernstruktur jetzt aber identisch. Das Remisangebot seines Gegners lehnte er nach kurzer Konsultation mit dem Mannschaftsführer Niclas aber ab. Und das zahlte sich auch fast aus. Irgendwie schaffte es Bagrat, einige Bauern einzusammeln und eine Gewinnstellung zu kriegen. Durch wenig Zeit und den lästigen Tricks des weißen Springers, gelang es ihm aber leider nicht, den vollen Punkt einzufahren. 2,5-1,5 für TSG.
An Brett 1 bereitete Momme Held Niclas sehr viele Probleme. Niclas hatte nach der Eröffnung ein Turmfianchetto und eine sehr passive Stellung. Auch die Situation auf der Uhr bereitete einem Sorgen. Aber Niclas blieb zäh und schaffte es die Stellung in ein ausgeglichenes Endspiel zu schicken. Die Punkteteilung folgte. 3-2 für TSG
Kurz darauf ging die Partie an Brett 2 auch zu Ende. Bei Heterogenen Rochaden war Luca schneller mit seinem Angriff und bekam eine sehr angenehme Stellung. Den Angriff konnte er leider nicht in etwas zählbares umwandeln, weshalb es ins Endspiel ging. Nach dem Turmtausch hatte Luca das Läuferpaar gegen Läufer und Springer. Und was soll ich sagen, Luca demonstrierte eine exzellente Technik und gewann das Endspiel. 4-2
Mit einem 4-2 gewannen wir den Mannschaftskampf und wurden unserer Favoritenrolle auch gerecht. An jedem Brett wurde gekämpft und die Kreuzberger hab en es uns auch nicht leicht gemacht.
Mit 2 Siegen sind wir sehr gut in die Saison gestartet. Wie Bagrat sagen würde, die TSG-Aktie steigt. Und wenn wir weiterhin so spielen wie bisher, steht unserem Ziel der DVM nichts im Weg.