Vom 15.-19.09. fand in Magdeburg die Norddeutsche Vereinsmeisterschaft U12 und U14 statt, für die wir aufgrund der ausgefallenen BJMM etwas überraschend von der Berliner Schachjugend für jeweils ein Team einen Freiplatz zugesprochen bekamen. Unterkunft für alle und auch Spielort für die U12 war die Jugendherberge Magdeburg nahe des Hauptbahnhofs und des Hotels Maritim, welches schon oft Austragungsort von Deutschen Meisterschaften nicht nur der Jugend war. Die U14 durfte dagegen im etwa fünf Gehminuten entfernten Propsteipfarrhaus nahe des Domplatz spielen. Unser U12-Team trat in der Besetzung Tobi, Oskar, Bach Khoi, Leo S. und Karl an, während die Aufstellung unseres U14-Teams Livi, Vroni, Madiha und Theo G. lautete. Als Betreuer und Vorbereiter waren Bettina und Rosi vor Ort, für deren tollen Einsatz ich mich sehr bedanken möchte.

IMG 20210919 WA0003Beide Teams führten jeweils die untere Hälfte der Tabelle an, was bedeutete, dass man sich erstens mächtig nach den jeweils vier Qualifikationsplätzen für die DVM strecken und zweitens gleich an Tisch 1 mit den Top-Favoriten Borussia Lichtenberg und HSK duellieren musste. Auch der Turnierverlauf beider Mannschaften war sehr ähnlich, nachdem man sich in Runde 1 teuer verkauft hatte, denn durch etliche sehr gute bis sensationelle Mannschafts- und Einzelergebnisse hielten beide immer den Kontakt zur Spitzengruppe.

Nach der Auftaktniederlage fuhr das U12-Team zwei klare Siege gegen Eppendorf und die Schachzwerge Magdeburg ein. In Runde 4 hatte der scheinbar übermächtige HSK Glück, nicht auch gegen uns einen Mannschaftspunkt liegen zu lassen. Höhepunkt für die U12 war der klare 3:1 Sieg gegen die leicht höher bewerteten Lübecker in der fünften Runde. Anschließend konnte man in einem sehr engen Verfolgerfeld mit zwei Unentschieden gegen die ebenfalls vor uns gesetzten Hellas Nauen und Werder Bremen ruhig "austrudeln" und zusehen, wie sich die Konkurrenz gegenseitig die Punkte wegnahm. Am Ende stand mit 8:6 Mannschaftspunkten der ersehnte vierte Platz - die Mannschaft darf damit im Dezember zur Deutschen Vereinsmeistschaft fahren - Herzlichen Glückwunsch!!!


Für die U14 sollte die knappe Niederlage in der ersten Runde, die einzige des Turniers bleiben. Und das Team trotzte sogar dem Auslosungpech, denn in Runde 2 bekam man nicht etwa einen punktgleichen Verlierer der ersten Runde, sondern mit den Barnimer Schachfreunden erneut eine höher gesetzte Mannschaft. Der knappe 2,5:1,5 Sieg war der Grundstein für den weiteren Erfolg der Mannschaft. Nach einem Unentschieden gegen das gleichstarke Team aus Lehrte, kamen die Göttinger gegen uns unter die Räder. Es folgten zwei weitere gänzlich verschieden Punkteteilungen. Während das 2:2 gegen die im Schnitt 200 Punkte besseren Setzlisten-Zweiten Doppelbauer Kiel einer Sensation gleichkam, war das Remis gegen Eppendorf in der Vorschlußrunde unterm Strich wohl zu wenig, um einen der begehrten DVM-Plätze zu ergattern. Um die Quali noch zu schaffen, musste ein Sieg in der siebten Runde her und das ausgerechnet (Auslosungspech!) im Derby gegen die bis dahin punktgleich führenden Emporianer. An dieser Stelle soll aber der Betreuer der U14 zu Wort kommen:

IMG 20210919 WA0001Die NVM 2021 war für mich ein Novum, ein Schachturnier besuchen, ohne selbst zu spielen. Lori fragte mich, ob ich mir vorstellen könne, die U12 und U14 bei der NVM schachlich zu betreuen. Ich dachte erst an online sessions, aber nein, vor Ort. Ich sagte zu vorbehaltlich Freistellung und erfuhr danach so nebenbei, dass meine Vorstellung, dass Eltern mitfahren und die Betreuung der Schachjünger übernehmen, irrig ist. Das wäre schon auch mein Job, hieß es. Da sich das dann auf die U14 beschränkte, beruhigte mich etwas. Ich habe es nicht bereut!

Die Zugfahrt war interessant, sooo laute Werwölfe und Dorfbewohner habe ich noch nicht erlebt. Dann die Auslosung, der an eins gesetzte HSK, genauso wie die U12 die an eins gesetzten Borussen bekam. Aber keine Aufgabe ist unlösbar und fasst hätten wir es geschafft, das Wunder! Theo opferte b7 für die Initiative und erkannte richtig, dass auch Damentausch an der Initiative nichts änderte. Leider verhaspelte er sich dann in komplexer Stellung, verlor eine Figur gegen einige Bauern und … hielt Remis! Livius opferte eine Figur, verpasste die Gewinnfortsetzung, die Stellung war aber auch schwer einzuschätzen, letztendlich wurde es mit zwei Minusfiguren Remis durch Stellungswiederholung. Madiha stand nach ungenauer Eröffnung schon auf Verlust, doch dann startete der Gegner eine überhastete Aktion und futsch war der Vorteil. Dann hatte sie die Wahl als Weiße den Be3 zu vernichten, oder erstmal den Ba6 mitzunehmen. Sie nahm doch tatsächlich den Ba6, der Be3 störte anscheinend nicht weiter! Spätestens durch diese unpragmatische Wahl war ich gewarnt: Zuschauen kostet Nerven! Aber ist spannend und interessant! Letztlich gewann doch Schwarz. Obwohl Veronika chancenlos verlor, war also sogar ein Sieg gegen HSK drin!

So ging es durch das ganze Turnier … viel Licht, ein wenig Schatten, viel Material fürs Training 😉!

Leider kam am Ende Pech hinzu, obwohl die Mannschaft in der letzten Runde gegen die starken Empor Berliner gewann, reichte es wegen schlechterer Wertung nur zum 5. Platz, der 4. bedeutete die direkte Qualifikation zur DVM.
Es war trotzdem ein großer Erfolg, die Mannschaft war nur an acht gesetzt! Liebe Veronika, Theo, Madiha und Livius, Gratulation!!! Es hat Spaß gemacht und immer dran denken: Spiele mit allen Figuren!

Dirk, nun neben Trainer auch Betreuer

Trotz eines tollen Siegs in der Schlußrunde also leider keine weitere Verbesserung in der Tabelle und der undankbare fünfte Platz. Trotzdem kann die Mannschaft stolz auf diese Leistung sein.

Alle Ergebnisse U12 und U14