Im Achtelfinale der Berliner Pokalmannschaftsmeisterschaft traf unsere Mannschaft der TSG auf den SV Berolina Mitte – auf dem Papier ein vermeintlich leichter Gegner.

Mit einem ELO-Durchschnitt, der rund 220 Punkte über dem des Gegners lag, ging unser Team in der Besetzung Matthias "Matzel" Schöwel, Jan Zur, Willi Jauk und Georg Richter im Schachcafé En Passant als klarer Favorit an die Bretter. Doch wie im Fußball hat auch der Schachpokal seine eigenen Gesetze ...

Bereits im frühen Mittelspiel unterlief Matzel am Spitzenbrett gegen Frank Binding (ehemals Hoppe) ein folgenschwerer Fehler: Er übersah einen zweizügigen Figurenverlust – ein besonders schmerzhaftes, wenn auch gut gemeintes, verspätetes Hochzeitsgeschenk. Damit war früh klar, dass an den übrigen Brettern mindestens 2,5 Punkte her mussten: Ein 2:2 hätte bei Berliner Wertung vermutlich nicht zum Weiterkommen gereicht.

An Brett vier zeigte Georg die nötige Konsequenz. Er nutzte einen Stellungsfehler seines Gegners eiskalt aus, opferte eine Figur und startete einen unwiderstehlichen Mattangriff – die 1:0-Führung für die TSG war perfekt.

Kurz darauf musste Matzel seine Partie trotz eines zwischenzeitlichen Bauerngewinns aufgeben – der materielle Rückstand war zu groß. Ausgleich zum 1:1, und endgültige Gewissheit: Nur ein Sieg würde den Einzug ins Viertelfinale sichern.

Nun lag es an Jan und Willi, beide mit den schwarzen Steinen, die noch fehlenden Punkte einzufahren. Die Partien befanden sich in ausgeglichenen Stellungen, doch die Zeitkontrolle rückte näher. Jan entschied sich, die Spannung zu erhöhen, und startete einen Bauernangriff am Königsflügel. Willi hingegen hielt die Stellung geschlossen, um das gegnerische Läuferpaar zu neutralisieren.

Woooom! Wie ein Paukenschlag schlug plötzlich Jans Turm auf g2 ein. Sein Gegner hatte den Angriff unterschätzt, das Turmopfer leitete ein unausweichliches Matt ein – das er sich nicht mehr zeigen lassen wollte. 2:1 für die TSG!

Nun fehlte nur noch ein halber Punkt – und der kam. Denn: Wo ein Willi ist, ist auch ein Weg! Zwar lehnte sein Gegner zunächst ein Remisangebot ab, doch erkannte er wenig später, dass alle Gewinnversuche überzogen gewesen wären und wahrscheinlich sogar zum Verlust geführt hätten. Also bot er selbst Remis – Endstand: 2,5:1,5 für die TSG!

Im Viertelfinale am heutigen Sonntag wartet mit Schwarz-Weiß Lichtenrade ein weiterer Gegner, der uns alles abverlangen wird. Für Georg wird diesmal IM Olaf Heinzel ins Team rücken.