Das TSG U20-Team holt die Bronze-Medaille bei der DVM: Hasan, Hai Dang, Phuc Nhat, Niclas, Oskar, Luca und Pavel (von links nach rechts)

Mit einem grandiosen Finale haben unsere Teams ihre Deutschen Meisterschaften ähnlich traumhaft beendet, wie sie vor drei Tagen begonnen haben. Wieder gab es nicht eine einzige Niederlage zu betrauern, dafür aber vier Siege und zwei Unentschieden gegen sehr starke Konkurrenz zu feiern. Die Reihenfolge der AK richtet sich nach der Größe der Sensation.

U16w in Neumünster:
Unser älteres Mädchenteam hatte sich leider schon aus dem Titelrennen verabschiedet, wollte aber natürlich seine DVM mit einem Sieg gegen den Meuselwitzer SV ausklingen lassen und möglichst noch Platz 3 erobern. Leider gönnte Schachgöttin Caissa Veronika, Madiha, Luna, Elina und Thao-Linh nicht einmal das. Luna konnte nach einem Stolperer in der Eröffnung die Partie nicht mehr retten. Elina glich zwar noch aus, aber weder Veronika noch Madiha konnten ihre gewonnenen Stellungen verwerten. Vielleicht tröstet es ein wenig, dass doch noch Platz 4 heraussprang – mehr war bei den Ergebnissen an den anderen Tischen auch mit einem 4:0 nicht mehr möglich. Herzlichen Dank für die gute Betreeung, Paul!
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WhatsApp Bild 2024 12 30 um 16.21.47 0295e307U14 in Heidelberg:
Nach furiosem Start (hier nachzulesen) war das Team bestehend aus Hannes, Leo, Khoi Bach, Theo und Adrian zwischenzeitlich etwas abgerutscht, wollte mit einem Schlussrunden-Sieg gegen das drei Plätze besser gesetzte Vimaria und einem einstelligen Tabellenplatz aber zeigen, dass es den DVM-Freiplatz zu Recht erhalten hat. Dieser Wunsch schien erst nicht aufzugehen, denn Theo musste recht schnell die weiße Fahne hissen. Aber dann krönt Khoi Bach sein Turnier mit einer weiteren tollen Einbahnstraßen-Partie gegen einen 1600er, gleicht aus und darf sich wohl über ein riesiges DWZ-Plus freuen. Hannes holt das wichtige Remis an Brett 1 und Leo beweist seinem Gegner nach vierzig weiteren Zügen, dass ihm ein Mehrbauer zum Sieg reicht. Die U14 springt damit von 13 auf einen grandiosen achten Platz.
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U16 in Sebnitz:
Nachdem die Mannschaft in Runde 6 zurück in die Spur gefunden hatte, wollte man auch die TOP5 nochmal angreifen und einen Pokal mit nach Hause nehmen. Für dieses Ziel musste man aber an der härtest möglichen Konkurrenz vorbei, denn in der siebenten Runde wartete Tabellenführer und Norddeutscher Meister Doppelbauer Kiel. Erneut schoss Chinguun sein Team in Front und gewinnt dadurch nicht nur die sechste Partie in Folge, sondern auch den Preis für das Beste Brett 4 – Herzlichen Glückwunsch!!! Livius muss gegen seinen 2100er-Gegner leider früh den Widerstand einstellen, aber Tobi gewinnt sehenswert eine Figur, so dass Gegnerin Katerina Bräutigam ins Remis durch Dauerschach einschwenken muss. Und Bagrat hält nach der Initialzündung in Runde 6 bis zum Ende die Konzentration hoch und siegt in einer Glanzpartie an Brett 1. Das Team nimmt damit erfolgreich Revanche für die verpasste NVM und bestätigt damit Setzlistenplatz 4. Vielen Dank auch an Betreuer Jannik.
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U12 mit BettinaU12 in Heidelberg:
Mit dem SC Erlangen wurde dem U12-Team ein vergleichsweise leichtes Los beschert und das zu Recht, denn gegen die beiden Spitzenreiter Tegernsee und Düsseldorf hatte man schon harte Fights hinter sich. Die Tabellendritten mussten also „bloss“ noch gewinnen, um den erhofften dritten Platz wahr werden zu lassen. Paul-Luca, der sich mit Karl H. im Turnierverlauf an Brett 4 abwechselte,  konnte nicht viel aus der Eröffnung herausholen und einigte sich schnell auf Remis. Khoi Vu hatte zwar einen Bauern gewonnen, aber das Schwerfigurenendspiel hätte noch harte Arbeit sein können. Aber der Gegner schenkte Khoi ein Grundreihenmatt und den Punkt. Karl G. ließ erstickte gegen einen Colle-Aufbau jede Angriffsbemühungen des Weißen im Keim und gewann sehenswert erst den f2-Bauern, später eine Qualle und zuletzt auch die Partie. Ein weiteres Mal wollte sich Friedrichs Gegner nicht auf´s Morra-Gambit einlassen, gewann im Mittelspiel dennoch einen Bauern. Aber mit Blick auf den Zwischenstand konnte Friedrich dann in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel abwickeln und in den Remishafen einlaufen. Mit dem 3:1-Sieg konnte die Mannschaft, noch bei der NVM „nur“ Vierter, alle norddeutschen Teams weit hinter sich lassen, seinen Traum wahr machen und den dritten Platz ausgiebig feiern. Herzlichen Glückwunsch an das Team und die Betreuer Bettina, Micha und Martin!!!
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U12wU12w in Bad Homburg:
Vor der letzten Runde lag unser junges Mädchenteam auf Pokal-Platz 5, wollte aber natürlich keine Gastgeschenke an die großartigen Gastgeber verteilen. Mit einem Sieg gegen die Nummer 2 der Startrangliste würde man nämlich auf´s Podium springen. Es ging auch ganz gut los, denn Luise holte mit einem Sieg den dritten Platz im Ersatzspielerinnen-Turnier und Saschas schnelles Remis war im Match-Plan ebenfalls vorgesehen. Doch dann ging Einiges schief. Statt eines schönen Mattangriffs mit drei Schwerfiguren auf der f-Linie entschied sich Anna für die falsche Damenroute zum gegnerischen König und musste plötzlich alles in ein verlorenes Endspiel abtauschen. Und auch bei Gastspielerin Klara sah es düster aus nach einem unfreiwilligen Qualitätsopfer – doch sie kämpfte. Glücklicherweise hielt Maila dann einen Mehrbauern mit großer Zähigkeit und auch bisschen gegnerischer Hilfe fest und verwandelte diesen zu ihrem vierten Sieg in Folge. Und Klara kämpfte immer noch – so hart, dass die Internet-Übertragung ausstieg und alle daheimgebliebenen Fans fast verzweifelten. Dann die Nachricht von Betreuerin Judith aus dem Spielsaal: „Klara hat ein Mattbild aufgebaut, so der Hammer!!“. Das U12w-Team gewinnt also mit 2,5:1,5 und wird damit in der Endabrechnung dank der Schützenhilfe von Plauen sogar Deutscher Vizemeister 2024. Herzlichen Glückwunsch an das Fünf-Freundinnen-Team und die Betreuerinnen Judith und Katrin!!! https://www.deutsche-schachjugend.de/2024/dvm-u12w/tsg-oberschoeneweide/

U20 in Breisach am Rhein:
Die größte Sensation des Tages ereignete sich aber im fernen Südwesten der Republik bei unserem U20-Team, die mit Spitzenreiter SG Porz das schwerstmögliche Los ereilte, um Platz drei zu verteidigen. Das Team bzw. Hasan soll aber wieder selbst zu Wort kommen:

"Der Hammer von der Spree schlägt zu am Rhein! 
Und ja, diese Worte zu schreiben tut genauso gut, wie ich es mir vorgestellt habe. Entgegen aller Erwartungen fanden wir uns in der 7.Runde an Tisch 1 wieder. Und dies gegen Titelverteidiger Porz, welcher auf Platz 1 rangierte. Die Anspannung war groß und es war ein hart umkämpfter Mannschaftskampf garantiert, wo wir mal wieder in die Außenseiterrolle schlüpfen. Um die Spannung zu halten, gehe ich die Partien chronologisch durch, in der Reihenfolge in der sie geendet sind.
An Brett 6 hatte ich es mit dem sehr formstarken Gegner zu tun. 6/6 sind eine Ansage, es sollte also nicht einfach werden. Aber ML Phuc hat mir angeordnet auf Sieg zu spielen, also tat ich dies. Ich bekam auch eine sehr angenehme Stellung im Mittelspiel, aber der Durchbruch fehlte. Nach Öffnung des Königsflügels und einigen Komplikationen dort, fand ich mich in einem Damenendspiel wieder, wo kein durchdringen war. ½-½
Dass wir an jedem Brett als nomineller Underdog antraten, war von vornherein bekannt. Aber die Form spielt auch eine Rolle. Und darum lagen unsere Hoffnungen auch auf Hai-Dang, welcher sich in diesem Turnier auf dem Weg befand, sich zu einer TSG-Legende zu avancieren. In dieser Runde spielte sein Gegner ein sehr frühes g4, wogegen Hai-Dang sich berechtigterweise nicht traute zu rochieren. Er fand eine andere kreative Lösung, diese führte aber dazu, dass er viele Tempi verlor. Stück für Stück wurde er dann überspielt und geknetet, bis er schlussendlich verlor. ½-1½
Mit einer kleiner Siegesserie im Rückenwind, startete Niclas in die letzte Runde. Die Eröffnung lief zwar nicht ganz optimal, dafür schaffte es aber Niclas die Damen vom Brett zu nehmen. Und dann drehte er auf. Stück für Stück überspielte Niclas seinen Gegner, bis er 3 Bauern in Folge schlug. Von da an war es nur noch eine Frage der Technik. 1½-1½
Auch ML Phuc hatte an Brett 4 einen formstarken Gegner, 5,5/6 Punkte hatte dieser aufzuweisen. Doch die bessere Vorbereitung, die hatte Phuc. In einer sehr komplizierten Taimanov-Sizilianer, überspielte Phuc seinen Gegner und hatte auf dem Brett das ungewöhnlichste Materialverhältnis, was ich gesehen habe. Dame, Turm und Mehrbauer gegen zwei Türme und das Läuferpaar. Phuc hatte zwar seine Siegchancen, fand diese jedoch nicht. Somit endete diese komplizierte Partie remis. 2-2
An Brett 1 hatte Luca mal wieder die Mission, den Gegner nicht durchzulassen. Mit guter Eröffnungsvorbereitung kam Luca in ein sehr interessantes Mittelspiel. Er stand zwar lange unter Druck, aber Luca war zäh. So konnte er die Partie in ein Remises Leichtfigurenendspiel abwickeln, welche er gehalten hat. 2½-2½
Als absoluter Außenseiter haben wir mit Porz mitgehalten. Alle 3 Ergebnisse sind noch offen, und auch verschiedene Platzierungen. Mit einem Sieg könnten wir sogar auf den 1.Platz schielen. Mit einer Niederlage würden wir aus den Top 3 fallen. Aus der Eröffnung kam Pavel in eine ganz angenehme Stellung. Fianchetto auf b7 und Raum am Königsflügel. Und Pavels Intentionen waren klargestellt, als er anfing anzugreifen. Wie Pavel im Nachhinein selbst feststellte, kam der Angriff zu früh. Denn plötzlich sah es nicht mehr so gut aus für uns. Pavel blieb zäh, doch bevor ich Pavels Partie beende, würde ich einen Blick in die Konferenz werfen. Neuberg hat an Tisch 2 3-3 gespielt. Somit würde Porz ein Unentschieden für Porz reichen. Dieses Ergebnis und Bedenken über das Erreichen des Zuges bewegten Pavels Gegner dazu, die Partie remis zu geben. Vielleicht war in der Partie noch ein Dauerschach drin, wahrscheinlich war sie aber verloren. Für uns bedeutet dies, dass unser so starkes Turnier mit einem 3.Platz und einem weiteren Staubfänger für die TSG-Vitrine belohnt wird. Die Siegerehrung konnten wir aus zeitlichen Gründen nicht vollständig besuchen was insbesondere schade ist, da wir mit Niclas, Pavel, Phuc und Hai-Dang gleich 4 Kandidaten mit Aussichten auf Brettpreise hatten. Auf der Rückreise verpassten wir auf Grund Verspätungen unseren Anschluss in Mannheim und ich kam fast nicht mehr aus der Bahn raus, da die Türen schlossen. Aber in Breisach ist ein Team, eine Mannschaft zusammengewachsen. Und gemeinsam schaffen wir nun auch diese Hürde."
Herzlichen Glückwunsch an unser U20-Team und die Betreuer Georg und Claudia. Das habt Ihr Euch mit spitzenmäßigem Schach und großem Teamgeist verdient.