Nach der schon etwas zurückliegenden dritten Runde zeichnet sich immer mehr ab, dass die BMM-Erfolge nach den drei Aufstiegen im Vorjahr in dieser Saison äußerst ungerecht auf die TSG-Teams verteilt sein werden. Während viele Mannschaften sehr gut aus den Startlöchern herausgekommen sind, tun sich die Aufsteiger in den nächsthöheren, durch die überregionale Neuordnung zusätzlich verstärkten Ligen doch sehr schwer. Aber so sind fast alle Teams bereits jetzt in den Auf- und Abstiegskampf involviert und es ist wohl für Spannung bis zum Schluss in fast allen Staffeln gesorgt.
Aus den Vorbemerkungen lässt sich schließen, dass auch das Team des Schreiberlings bisher nicht so erfolgsverwöhnt ist, wie in den letzten Jahren – nicht zuletzt, weil er selbst etwas schwächelt. In der Stadtliga A bietet sich nach nur drei Runden ein kurioses Bild, denn die ersten sieben Teams haben schon je vier Mannschaftspunkte auf dem Konto und auch einen ebenso großen Vorsprung auf die drei Letzten, zu denen leider auch unsere Dritte gehört. Mildernder Umstand ist jedoch das sehr schwere Auftaktprogramm u.a. gegen die zwei Landesliga-Absteiger Spandau und zuletzt in Durchgang drei gegen Chemie Weißensee - Tabellenführer und nun haushoher Aufstiegsfavorit. Und TSG3 bot lange einen sehr ausgeglichenen, harten Kampf, für den man sicher auch ein Unentschieden verdient hätte. Torsten schoss seine Mannschaft, nach dem zwischenzeitlichen „Klau“ seines Rucksacks offensichtlich noch mit Wut im Bauch, gegen einen deutlich dwz-schwereren Gegner recht schnell in Führung. An den anderen Brettern wurde bis weit in die vierte Stunde gekämpft. Leider musste René dann mit zu löchriger Königsstellung gegen den gegnerischen Youngster die Segel streichen. Das leistungsgerechte Remis an Brett 1 stellte sich dann als zu wenig heraus, denn in Zeitnot drehten sich sowohl bei Alex als auch bei Ingo angenehme Stellungen ins deutliche Minus. An den letzten beiden Brettern konnte sich Tobi zwar noch aus sehr prekärer Lage ins Unentschieden retten und auch Uwe in den Remishafen einlaufen. Aber Livius hatte nach der Zeitkontrolle eine sehr passive Stellung gegen seinen 2100er-Gegner zu verwalten, so dass auch er leider keine Ergebnis-Kosmetik betreiben konnte. Trotzdem sollte der Kampf Mut machen für die kommenden Aufgaben.
Ganz anders läuft es für die Vierte. Gefühlt ist es ganz egal, wen die Mannschaft ans Brett bringt – am Ende steht ein Sieg auf dem Ergebniszettel. Nach zwei knapp verpassten Aufstiegen ist die Mannschaft aber eben auch einfach dran.
Im hohen Berliner Norden fehlte diesmal neben dem nun hoffentlich wieder genesenen Ronald auch der China-reisende Mannschaftsleiter Klaus-Dieter, so dass Madiha, die auf ihren Einsatz in der Frauenregionalliga verzichtete, und unser nachgemeldeter Neuzugang Azat einspringen mussten. Brett 1 Dirk machte die Luken dicht und ließ seinen fast zweihundert Punkte stärkeren Gegner locker abtropfen. An allen anderen Brettern war man gegen die Tegeler klar favorisiert. Philipp hat scheinbar zu seiner alten Stärke aus der vorletzten Saison zurückgefunden und gewinnt die zweite Schwarzpartie in Folge. Auch die „Zwillinge“ Hannes und Arvid konnten ihre Bilanz mit klaren Siegen auf über 80% schrauben. Ebenso machte es Oskar, der erstmals zwischen die beiden gemogelt hatte, und also seinen ersten Punkt der Saison holt. Azat und der Ersatzmannschafsleiter Christian steuerten zum ungefährdeten 5,5:2,5 noch jeweils ein Remis bei. In der nächsten Runde kommt es zum Spitzenkampf gegen Tabellenführer Weiße Dame 3, zu dem man noch zwei Brettpünktchen Abstand hat. Aber mit Heimvorteil und dem aus der Dom Rep heimgekehrten Spitzenbrett Heinz hat man auch gegen den Favoriten hoffentlich Chancen.
Trotz einiger fehlender Stammkräfte, konnte die Fünfte in die Erfolgsspur zurückkehren. Arian und Rafael wollten (Wen wundert´s?), lieber die Jugend-WM in Italien spielen, und Karl spielte, lange im Voraus geplant, bei einem stark besetzten Turnier in Wolfsburg fast alle Gegner in Grund und Boden. Der Ausrutscher an Brett 1 konnte im Oberhaus durch drei Siege durch Knut, Robert G. und Joachim mehr als kompensiert werden. An den folgenden Brettern fünf bis sieben steuerten Gero, Friedrich und Lutz die zum Mannschaftssieg noch fehlende drei, leistungsgerechten halben Punkte bei. Leider verpatzt Leo seinen diesjährigen Einstand in der Mannschaft, aber das wird sicher noch besser. Man befindet sich jetzt mit 3:3 Punkten im Mittelfeld, aber die Spitze ist nur zwei Zähler weg.
Noch schöner sieht die Tabellensituation für die Sechste aus. Denn auch vom Tabellenführer Eintracht-Rochade 2 ließ man sich nicht aufhalten, obwohl unsere Jungstars Khoi und Adrian nicht wie gewohnt abliefern konnten. Das wurde aber durch ein überragendes 3,5:0,5 im Oberhaus weggemacht als Hasan, Falko und Robert B. gewannen und Andreas einigte sich mit seinem Gegner auf die Punkteteilung. Günter B. und Mannschaftsleiter Ralf machten mit ihren Remisen den Mannschaftssieg perfekt. Auch TSG6 hat damit drei Siege aus den ersten drei Runden geholt und bittet wie die Vierte im nächsten Kampf den Tabellenführer zum Spitzenduell. Und auch da könnte was gehen.
Ebenfalls eines unserer „Sorgenkinder“ ist unsere Siebte. Nach dem durchaus überraschenden Aufstieg will es einfach noch nicht so recht laufen. Allerdings hat man schon die beiden Tabellenersten weg und das Programm wird in der zweiten Saisonhälfte leichter. Hoffen wir, dass sich die Mannschaft dann aus dem Keller kämpfen kann. Und gekämpft wurde, denn alle Partien wurden entschieden, leider öfter zu Gunsten des favorisierten Gegners von Bero 4. Rudi, bei dem es in vielen anderen Wettbewerben prächtig läuft (kürzlich hat er die 1700 geknackt), musste leider die zweite Niederlage in Folge einstecken. Und auch für das sonst so erfolgsverwöhnte Brett 2 Jakob war der Gegner diesmal zu schwer. Auch Samuel, Interimskapitän René und Manfred mussten ihren Gegnern den vollen Punkt überlassen. Lichtblicke lieferten David, der nun schon zwei Siege und ein Unentschieden auf dem Konto hat, und Ersatzmann Tim, der für den abwesenden Mannschaftsleiter Christoph einsprang. Und auch im Duell Jung gegen Alt, behielt Günter dank seiner Erfahrung gegen das aufstrebende Bero-Talent Lev Josza (noch) die Oberhand.
Ganz umgekehrte Vorzeichen gibt es gerade bei der Achten zu vermelden. Die konnte trotz eines kampflos abgegebenen Punktes per 6:2-Kantersieg gegen Tempelhof 2 erstmals zu Hause gewinnen und springt mit zweiten Mannschaftserfolg in Serie sogar auf einen Aufstiegsplatz. Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen, denn die Siege gegen den Neunten und Zehnten der Staffel waren eingeplant und die kommenden Gegner werden sicher schwerer. Alle TSGer, die spielten, nahmen auch was Zählbares mit. Siege gab´s für Brett 2 Leonhard, Mannschaftsleiter André (steht bei aktuell 3 aus 3 Punkten), die frischgebackene BJEM-Finalistin Anna, USA-Gast Auggie und Dauer-Ersatzmann Matteo. Da konnten Luca und Nikolai nach harten Fights auch mit ihren halben Punkten leben.
Für TSG9 kommt der Bericht diesmal aus der Feder von Manfred, als nicht-spielender Trainer-Mannschaftsleiter natürlich nie zufrieden :-)
"Frohen Mutes trat die Neunte bei der 4. Mannschaft von Lichtenrade an. Nach 1,5 Std. stand es 2,5:0,5, nachdem Karl H. und Sebastian ihre Partien gewannen sowie Elian remis spielte. An den anderen Brettern sah es gut für uns aus, so dass ein Sieg für uns zu erwarten war. Doch dann folgten zwei Niederlagen von Florian (taktischer Fehler) und Hugo (einzügiges Matt mit Dxh7 in gewonnener Stellung, Mehrfigur). Obwohl Samuel, Martin und Paul-Luca mit leicht besseren Stellungen um den Sieg kämpften, reichte es am Ende nur zu drei Remisen, so dass wir mit einem 4:4 nach Hause fuhren.
Fazit: Unsere Euphorie nach den ersten beiden Runden ist etwas verflogen. Die neunte Mannschaft kann in der 3.Klasse gut mitspielen. Sie hat aber z.Z. noch nicht die Spielstärke und Turnierhärte für höhere Ziele."
Bei der Zehnten waren wieder alle Erwachsenen an Bord. Trotzdem reichte es in der Fremde und nach komplizierter Anfahrt zum TuS Makkabi 3 nicht für den ersten Mannschaftspunkt. Zwar bekam Mannschaftsleiter Michael seinen Punkt geschenkt, aber darüber hinaus konnten nur noch Papa Rodion und Sohn Oleksandr Altshuler punkten. Spitzenbrett Florian, in der Vereinsmeisterschaft mit 2 aus 2 geteilt an der Spitze, musste sich dem erfahrenen Makkabi-Vorsitzenden geschlagen geben. Im Duell der Berliner Talente zog Aaron gegen seinen zwei Jahre älteren Gegner den Kürzeren, ebenso wie Vincent an Brett 3, Lam und Georgii an den Brettern 6 und 8. Auch im nächsten Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Chemie hängen die Trauben hoch, aber danach kommen die machbaren Gegner. Aus Angst vor TSG10 hat scheinbar sogar schon eine gegnerische Mannschaft zurückgezogen :-)
Alle Ergebnisse findet Ihr auf unter Mannschaften