Am ersten September-Wochenende fanden die Meisterschaften im Berliner Blitzschach statt.

Der BSV konnte sich kurzfristig mit dem TSG-Vorsitzenden & Gastwirt, Rainer Nebeling, einigen. Samstag Einzel. Sonntag Mannschaft. Vielen Dank für die hervorragende Betreuung an beiden Tagen!

Samstag ging es in einem 10-doppelrundigen Schweizer System Turnier um die Einzelmeisterschaft. 50 Spieler waren angetreten. Die Turnierleitung hatte den Wunsch, das Turnier zu beenden, bevor alle Heimfahrenden in das Verkehrschaos mit den Anreisenden zum Fußball-Spitzenspiel 1. FC Union gegen den FC Bayern München geraten. Wen die Details interessieren, schaue selbst hier.

Blitz Mannschaft am Sonntag war schon spannender.

Die Erste startete im Stammvierer zum vorerst letzten Mal eben deshalb, weil Dietmar einmal mehr umzieht. Diesmal so weit weg, dass es wenig Sinn ergibt, weiter für die TSG zu spielen. Die ersten drei Bretter waren also mit den anderen gut bekannten Blitzern Dirk, Matzel und Jens (nach langer Auszeit) besetzt. Ein Team aus einem Guss: turnier- und im Zweikampf erfahren, auch nicht nervös vor den großen der Zunft und mit einem inneren Teamfrieden unterwegs, dass der Mix nicht nur einmal für hervorragende Ergebnisse gesorgt hat.

Die Zweite wurde neu zusammengestellt und startete an Brett 1 mit Paul, der seinerzeit von Friesen zur TSG wechselte, um an überregionalen Mannschaftsmeisterschaften teilzunehmen und gerade erst in Wittenberge die norddeutsche und deutsche Blitz Mannschaftmeisterschaft (Brett 2 und Brett 1) absolviert hatte. An Brett 2 Niclas, der wohl stärkste Jugendspieler der TSG. Brett 3 besetzte Luca Mankel, der zwar bei Friesen Mitglied ist, aber für die TSG auch in der Jugendbundesliga spielen wird. Hochmotiviert bis in den Haarspitzen, bebte er praktisch das ganze Turnier über von Partie zu Partie. Es kann aber auch an dem halben Hektoliter Coca Cola gelegen haben. Platte vier, Phuc hatte erst am Vortag und am letzten Augustwochenende gezeigt, dass Blitz und Schnellschach sein Ding sind. Und wer ihn bei TSG spielen sieht, weiß es wird nicht einfacher werden.

Der Turnierverlauf lässt sich grob so darstellen, TSG 1 hatte die Brocken Tegel, Kreuzberg, Nordost, Rotation am Anfang.

(Und wenn ich hier nicht weiter auf den Turnierverlauf eingehe, dann nicht, weil nicht etwa tolles Schach gespielt und erbittert gekämpft wurde, aber ich habe nur sehr wenige Wettkämpfe und auch nur teilweise verfolgt. Das lag vor allem daran, dass ich mich um die zweite Mannschaft bemüht hatte.)

TSG 2 spielte sich dagegen in einen Rausch (11 Siege aus 11 Runden), der in Runde 12 auf Tegel 1 traf und überraschend nicht endete, weil Niclas beim Stand von 1,5:1,5 in einem Turmendspiel den Gegner zermürbte. In der darauffolgenden Runde waren die Kreuzberger nicht so stark wie Tegel, aber deutlich ausgeglichener aufgestellt und dann war klar, wo „Barthel den Most holt“. Nämlich dort, wo alle Trauben hoch hängen. Rotation, Nordost gingen verloren, vielleicht zu hoch, aber so wie man gegen Tegel nicht alle Tage gewinnt, so lässt man auch anderer Stelle mal was liegen. Das Unentschieden gegen Weisse Dame in der letzten Runde war auf dem Brett, aber das Mannschaftsergebnis war nicht bekannt und so wurde irrtümlich weitergespielt. Ein NoGo in einem Qualifikationswettkampf, aber das unmittelbar folgende einzügige Matt… Zum Glück stellte sich heraus, dass das Ergebnis irrelevant war.

Der Kampf TSG gegen TSG (Runde 15) habe ich absichtlich nicht verfolgt und habe auch nicht mitbekommen, was gesprochen wurde, wenn gesprochen wurde. Aber das Ergebnis lässt mich vermuten, dass nicht mit dem „Messer zwischen den Zähnen“ gespielt wurde, zumal jedem klar gewesen sein muss, dass sich die TSG nur qualifiziert, wenn es nicht zu einer Punkteteilung kommt. Dass die zu diesem Zeitpunkt aussichtsreichere Mannschaft gewonnen hat, konnte mich nicht verwundern.

Die TSG und damit meine ich ausdrücklich beide Mannschaften hat ein super Ergebnis eingefahren! Herzlichen Glückwunsch!
Natürlich funkelt der unerwartete 3. Platz von TSG II heller. Ich bin aber auch fest davon überzeugt, dass die erste Mannschaft ohne Handicaps noch ein Schippchen hätte darauflegen können.

Noch ein Gedanke zum Schluss: Natürlich hört man sofort die Frage, wo und wann ist die Norddeutsche (noch unbekannt). Und es ergibt sich die Diskussion, wer teilnehmen wird. Nicht selten wird reflexhaft die Antwort gegeben: „Die, die sich qualifiziert haben.“ Das sehe ich nicht so! Zum einen qualifiziert sich nicht TSG I oder TSG II. TSG hat sich qualifiziert. Sieht man sich die überregionalen Wettkämpfe an, wird einem sehr schnell klar, dass sich die Gegnerschaft bei der Norddeutschen eher an dem Spielniveau der letzten sechs Runden von TSG II orientiert als an den 12 Runden davor. Und das über weit mehr als 20 Runden. Ich bin frohen Mutes, dass wir eine sehr gute Mannschaft an den Start bekommen.

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